Entsprechend der Polarität der Ladung, die im Zuge eines Blitzschlages von der Wolke zur Erde abgeführt wird, unterscheidet man zwischen positiven und negativen Blitzen. Optisch sind diese beiden Entladungstypen nicht zu unterscheiden.
Bei Sommergewittern ist üblicherweise nur ein relativ geringer Anteil an positiven Entladungen zu beobachten. Je nach Gewitter werden zwischen 5 % und 20 % positive Blitze beobachtet. Hingegen haben einzelne Wintergewitter einen Anteil an positiven Entladungen von über 50 %. Dieser Trend ist auch aus der mittleren Polaritätsverteilung der Jahre 2010 - 2012 erkennbar. Der Anteil positiver Blitze liegt in den Sommermonaten Mai bis August um die 20 %.
Videostudien haben gezeigt, dass ein größerer Anteil der georteten stromschwachen positiven Wolke-Erde-Blitze tatsächlich Wolke-Wolke-Blitze sind und diese daher fälschlicherweise den Wolke-Erde-Blitzen zugeordnet werden. Aus diesem Grund werden im National Lightning Detection Network (NLDN™) in den USA grundsätzlich alle positiven Blitze mit Amplituden kleiner als 15 kA als Wolke-Wolke-Blitze klassifiziert. Dieser Umstand ist bei einem Vergleich von publizierten Statistiken der Polaritätsverteilung verschiedener Ortungssysteme immer zu bedenken