ALDIS (Austrian Lightning Detection and Information System) ist das österreichische Blitzortungssystem - mit Hilfe von acht Sensoren, die über Österreich verteilt sind, können alle Blitze genau erfasst werden.
Zusätzlich ist ALDIS / BLIDS Mitglied von EUCLID - einem Zusammenschluss europäischer Blitzortungssysteme - und verarbeitet als eine der beiden EUCLID Zentralen die Messwerte von mehr als 150 Sensoren aus ganz Europa.
Ein Blitzortungssensor ermittelt sowohl den Einfallswinkel des Blitzfeldes (Magnetic Direction Finding) als auch den genauen Zeitpunkt des Eintreffens des Blitzfeldes beim Sensor (Zeitgenauigkeit besser als 300 Nanosekunden).
Zur exakten Zeitbestimmung des Eintreffens des Blitzfeldes bei den Sensoren hat jeder Sensor einen GPS Empfänger eingebaut, dessen Zeitangabe laufend mit Hilfe der GPS Satelliten synchronisiert wird. Damit kann der absolute Zeitfehler zwischen den mehrere hundert Kilometer entfernten Sensoren kleiner als 300 Nanosekunden gehalten werden.
Der Einschlagspunkt des Blitzes kann grundsätzlich sowohl aus den Richtungsinformationen (Magnetic Direction Finding - MDF) als auch aus den Zeitdifferenzen (Time of Arrival - TOA) der einzelnen Sensormeldungen ermittelt werden. Da die Sensoren in Österreich beide Informationen liefern, kommt ein kombiniertes Verfahren zur Anwendung, bei dem sowohl Richtung als auch Zeit aller Sensoren ausgewertet wird. Bedingt durch die relativ großen Abstände von bis zu mehreren hundert Kilometern zwischen den Messstellen ist es generell erforderlich, alle Ortungsberechnungen auf Basis der sphärischen Geometrie durchzuführen, d.h. die Erde wird als Ellipsoid nachgebildet.